PV-Ausbau: Zürich muss vorwärts machen

Zürich droht beim Ausbau der Solarenergie ins Hintertreffen zu geraten. Das in der PV-Strategie definierte Zubauziel von 120 GWh bis im Jahr 2030 ist zu wenig ambitioniert, um den Herausforderungen der Zeit gerecht zu werden.

Zürich war einst Pionierstadt beim Ausbau der Solarenergie. Doch diese Position hat die Stadt längst eingebüsst. Die im Mai 2021 eingereichte Motion von SP, Grünen, GLP und der Parlamentsgruppe EVP forderte darum einen Plan, wie bis 2030 der Anteil Solarstrom auf 10 Prozent (300 GWh) gesteigert werden kann. Die daraufhin vorgelegte PV-Strategie erachtete eine Mehrheit des Gemeinderats als ungenügend, lehnte die Abschreibung der Motion ab und gewährte eine Nachfrist von 12 Monaten für eine bessere Vorlage. Anstatt konkreten Massnahmen hat Stadtrat Baumer einen weiteren Bericht vorgelegt, anhand dessen er aufzeigen möchte, weshalb bis im Jahr 2030 nicht mehr als 120 GWh Solarstrom zugebaut werden könne. Das ist ambitionslos.

 

Dem Bericht zum PV-Potenzial in der Stadt Zürich kann zugute gehalten werden, dass er wertvolle Hinweise gibt, wo der Schuh drückt und wo Potenzial besteht. So stellen bürokratische Hürden, ein zu tiefer und unsicherer Rücknahmetarif, Dachsanierungszyklen und der Fachkräftemangel sicherlich Hemmnisse für den schnelleren Ausbau dar. Doch mutige Lösungen und ein ambitionierter Plan, wie Zürich zu einer Solarstadt wird, fehlen. Die SP nimmt den Bericht darum ablehnend zur Kenntnis, verzichtet aber auf eine weitere Nicht-Abschreibung der Motion und wird stattdessen mit konkreten Vorstössen den PV-Zubau beschleunigen.